L A N D   U N T E R   W A F F E N

Die Österreicher rüsten auf. Und glauben zugleich, dass Schusswaffen Gesellschaften

weniger sicher machen.

Kategorie A

Verbotene Waffen (nur mehr Altbestand ist erlaubt): Maschinengewehre, Pumpguns, Schalldämpfer oder verdeckte Waffen. Auch die österreichische Steyr AUG A1 gehört dazu.

 

7.064 Waffen im Umlauf

Kategorie B

Faustfeuerwaffen wie Pistolen, aber auch halbautomatische Waffen. Aus österreichischer Produktion: Glock 17. Für den Besitz benötigt man eine Waffenbesitzkarte.

 

 

366.344 Waffen im Umlauf

Kategorie C

Überwiegend Jagdwaffen – etwa Kipplaufbüchsen, wie sie in Ferlach produziert werden. Sie sind, sofern kein Waffenverbot vorliegt, nach dreitägiger Wartefrist ab 18 Jahren frei erhältlich.

 

487.255 Waffen im Umlauf

Kategorie D

Sonstige Waffen, beispielsweise Schrotflinten. Für sie gelten dieselben Bestimmungen wie für Kategorie C – allerdings besteht für sie erst seit Juni 2012 eine Registrierpflicht.

 

46.474 Waffen im Umlauf

Das Thema ist ernst. Landespolizeidirektor Andreas Pilsl lacht. Aber nicht aus Erheiterung, das Glucksen entfährt dem Oberösterreicher, weil er die Zahl nicht glauben kann: Die University of Sydney hatte erhoben, dass es in Österreich in etwa 2,5 Millionen Waffen geben solle, rund die Hälfte davon illegal. Das sei zu viel, meint Pilsl. So viele illegale gebe es nicht. Die Zahl der legalen stimme durchaus.


Rund eine Viertel Million Österreicher besitzt eine Feuerwaffe. Im Schnitt hat jeder von ihnen 3,5 Schießeisen: Das zentrale Waffenregister verzeichnete per erstem November exakt 907.137 Schusswaffen. Zumindest Flinten könnten noch etwas mehr im Umlauf sein, und das legal: Erst seit rund vier Jahren müssen Waffen der Kategorie D überhaupt registriert werden. Fest steht: Die Zahl der Waffen in Österreich nimmt zu.


Vor allem seit vergangenem Herbst steigen die Verkaufszahlen: 16.000 neu registrierte Schusswaffen seit September, 50 Prozent mehr verkaufte Pfeffersprays, dazu Forderungen nach einer Lockerung des Waffengesetzes und Bildung von Bürgerwehren:
Die Österreicher fühlen sich nicht mehr sicher. Und handeln paradox. Denn einerseits decken sie sich mit Waffen ein, zugleich glaubt die Mehrheit, dass Feuerwaffen eine Gesellschaft unsicherer machen.

 

Waffenbesitzer sehen das freilich anders. Hans N. schießt schon mehr als sein halbes Leben, regelmäßig trainiert er am Schießstand. Niemand wolle gegen eine Person eine Waffe richten, deswegen verstehe er nicht, dass manche registrierte Waffenbesitzer als „böse“ darstellen wollten: „Wer Scheiße bauen will, besorgt sich seine Waffe sowieso illegal“, sagt Hans N.

 

 Zur Zahl der illegalen Waffen, das liegt in der Natur der Sache, gibt es nur Schätzungen – wie jene der University of Sydney. Die Kriminalstatistik und der Sicherheitsbericht liefern zumindest Anhaltspunkte, was mit diesen Feuerwaffen getrieben wird: Von 105 Morden wurden laut Innenministerium 14 mit Schusswaffen begangen. Zwar stieg die Zahl der angezeigten Straftaten mit Waffenverwendung, und das gar um 53 Prozent binnen eines Jahres; der Anteil, den Feuerwaffen an diesen Anzeigen hatten, aber sank: Im Vorjahr gab es 5558 angezeigte Delikte mit Waffenverwendung. 2944 Mal wurde jedoch nicht geschossen, sondern zugestochen, 1402 Mal war eine Hiebwaffe im Einsatz. 1212 Mal wurde eine Schusswaffe verwendet. Warum greifen Kriminelle in Österreich eher zu Säbeln und Messern? Weil sie lieber einbrechen, anstatt Menschen nach Leib und Leben zu trachten.

 

 

Kategorie A

Verbotene Waffen (nur mehr Altbestand ist erlaubt): Maschinengewehre, Pumpguns, Schalldämpfer oder verdeckte Waffen. Auch die österreichische Steyr AUG A1 gehört dazu.

 

7.064 Waffen im Umlauf

Kategorie B

Faustfeuerwaffen wie Pistolen, aber auch halbautomatische Waffen. Aus österreichischer Produktion: Glock 17. Für den Besitz benötigt man eine Waffenbesitzkarte.

 

 

366.344 Waffen im Umlauf

Kategorie C

Überwiegend Jagdwaffen – etwa Kipplaufbüchsen, wie sie in Ferlach produziert werden. Sie sind, sofern kein Waffenverbot vorliegt, nach dreitägiger Wartefrist ab 18 Jahren frei erhältlich.

 

487.255 Waffen im Umlauf

Kategorie D

Sonstige Waffen, beispielsweise Schrotflinten. Für sie gelten dieselben Bestimmungen wie für Kategorie C – allerdings besteht für sie erst seit Juni 2012 eine Registrierpflicht.

 

46.474 Waffen im Umlauf

Das Thema ist ernst. Landespolizeidirektor Andreas Pilsl lacht. Aber nicht aus Erheiterung, das Glucksen entfährt dem Oberösterreicher, weil er die Zahl nicht glauben kann: Die University of Sydney hatte erhoben, dass es in Österreich in etwa 2,5 Millionen Waffen geben solle, rund die Hälfte davon illegal. Das sei zu viel, meint Pilsl. So viele illegale gebe es nicht. Die Zahl der legalen stimme durchaus.


Rund eine Viertel Million Österreicher besitzt eine Feuerwaffe. Im Schnitt hat jeder von ihnen 3,5 Schießeisen: Das zentrale Waffenregister verzeichnete per erstem November exakt 907.137 Schusswaffen. Zumindest Flinten könnten noch etwas mehr im Umlauf sein, und das legal: Erst seit rund vier Jahren müssen Waffen der Kategorie D überhaupt registriert werden. Fest steht: Die Zahl der Waffen in Österreich nimmt zu.


Vor allem seit vergangenem Herbst steigen die Verkaufszahlen: 16.000 neu registrierte Schusswaffen seit September, 50 Prozent mehr verkaufte Pfeffersprays, dazu Forderungen nach einer Lockerung des Waffengesetzes und Bildung von Bürgerwehren:
Die Österreicher fühlen sich nicht mehr sicher. Und handeln paradox. Denn einerseits decken sie sich mit Waffen ein, zugleich glaubt die Mehrheit, dass Feuerwaffen eine Gesellschaft unsicherer machen.

 

Waffenbesitzer sehen das freilich anders. Hans N. schießt schon mehr als sein halbes Leben, regelmäßig trainiert er am Schießstand. Niemand wolle gegen eine Person eine Waffe richten, deswegen verstehe er nicht, dass manche registrierte Waffenbesitzer als „böse“ darstellen wollten: „Wer Scheiße bauen will, besorgt sich seine Waffe sowieso illegal“, sagt Hans N.

 

 Zur Zahl der illegalen Waffen, das liegt in der Natur der Sache, gibt es nur Schätzungen – wie jene der University of Sydney. Die Kriminalstatistik und der Sicherheitsbericht liefern zumindest Anhaltspunkte, was mit diesen Feuerwaffen getrieben wird: Von 105 Morden wurden laut Innenministerium 14 mit Schusswaffen begangen. Zwar stieg die Zahl der angezeigten Straftaten mit Waffenverwendung, und das gar um 53 Prozent binnen eines Jahres; der Anteil, den Feuerwaffen an diesen Anzeigen hatten, aber sank: Im Vorjahr gab es 5558 angezeigte Delikte mit Waffenverwendung. 2944 Mal wurde jedoch nicht geschossen, sondern zugestochen, 1402 Mal war eine Hiebwaffe im Einsatz. 1212 Mal wurde eine Schusswaffe verwendet. Warum greifen Kriminelle in Österreich eher zu Säbeln und Messern? Weil sie lieber einbrechen, anstatt Menschen nach Leib und Leben zu trachten.

 

 

  • Kategorie A

    Verbotene Waffen (nur mehr Altbestand ist erlaubt): Maschinengewehre, Pumpguns, Schalldämpfer oder verdeckte Waffen. Auch die österreichische Steyr AUG A1 gehört dazu.

     

    7.064 Waffen im Umlauf

     

     

     

  • Kategorie B

    Faustfeuerwaffen wie Pistolen, aber auch halbautomatische Waffen. Aus österreichischer Produktion: Glock 17. Für den Besitz benötigt man eine Waffenbesitzkarte.

     

    366.344 Waffen im Umlauf

     

  • Kategorie C

    Überwiegend Jagdwaffen – etwa Kipplaufbüchsen, wie sie in Ferlach produziert werden. Sie sind, sofern kein Waffenverbot vorliegt, nach dreitägiger Wartefrist ab 18 Jahren frei erhältlich.

     

    487.255 Waffen im Umlauf

  • Kategorie D

    Sonstige Waffen, beispielsweise Schrotflinten. Für sie gelten dieselben Bestimmungen wie für Kategorie C – allerdings besteht für sie erst seit Juni 2012 eine Registrierpflicht.

     

    46.474 Waffen im Umlauf